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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 258

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
258 Neue Geschichte. sein italienisches Gebiet, dem Großherzog von Toskana all' sein Land weg; und die mißhandelten Völker mußten die übertriebensten (Kontributionen bezahlen. So entstand eine neue (Koalition zwischen England, Rußland, Oesterreich und der Türkei, während Napoleon in Aegypten war. In Rastatt saßen noch übermüthige französische Ge« sandte, denen man endlich Deutschland innerhalb 24 Stunden zu verlassen gebot. Sie giengen, wurden aber gleich von österreichischen Husareu überfallen, und zwei derselben ermordet. Dieser Gesandtenmord erregte großes Aussehen , wurde aber später nicht weiter beachtet. Ströme von Blut flößen jetzt wieder in Deutschland und Italien. Doch waren die Verbündeten, vom jungen Erzherzog Karl und dem Rnssen Snwarow geführt, meist glücklich, so daß die Lage der Franzosen, die namentlich Italien fast ganz verloren, sehr mißlich wurde. Allein der russische Kaiser Paul (1796—1801) fühlte sich bald durch seine Alliirten gekränkt und ließ seine Truppen zurückrufen. In dieser Zeit, da sich die Machthaber in Paris um allen Kredit gebracht hatten, kam Napoleon nach Frankreich zurück. Von der Armee angebetet konnte er jetzt Vieles wagen. Er gieng mit einer neuen Verfassung um, die ihm eine Hauptrolle ließ; Nov. 1799 mußten die Direktoren abtreten. Der Rath der 500 wurde mit Grenadieren auseinandergetrieben; und der dem General ergebene Theil dieses Rathes erklärte ihn zu einem der drei (Konsuln, die man jetzt haben wollte. Diese vierte, consul arische Verfassung, war schon wieder eine Annäherung zur Monarchie. Bereits riß Napoleon die Zügel der Regierung ganz an sich. Einer seiner Neben* consuln äußerte gegen seine Freunde: „Meine Herren, wir haben einen Herrn! Napoleon will Alles machen, weiß Alles und kann Alles; es ist besser, wir unterwerfen uns, da Spaltungen nur Schaden bringen." Vorzüglich nahm er jetzt den Krieg in die Hände. Der geschickte General Moreau setzte mit 140,000 Mann auf drei Punkten über den Rhein, drängte überall die Oesterreicher

2. Die Weltgeschichte - S. 5

1835 - Mainz : Kupferberg
u e b e r s i ch t. L Gipfel seiner Seemacht, und was es durch die Entstehung des nord. amerikanischen Freistaates (Washington) verliert, gewinnt es wieder durch die Gründung seiner Herrschaft in Ostindien. 5. Fünfte Periode, von 1789—1815, zu dem zweiten Pariser Frieden. Zeitalter der französischen Revolution und Napoleones. Europa's schmachvolle Erniedrigung und freudige Erhebung. * Die auf blutigen Wegen sich bildende französische Republik sucht ihre Staat umwälzenden Grundsätze weiter zu verbreiten, und tritt in wilder Begeisterung mit dem übrigen Europa in einen verzweifelten Kampf. Neue Republiken werden gegründet, und rasch schwingt sich Napoleon, von ungebändigter Eroberungssucht getrieben, unter kurz hinter einander sich drängenden Siegen zum erblichen Kaiser der Fran- zosen empor. Neue Königreiche gründet und verschenkt er au seine Familie; dem deutschen Kaiserthum gibt er im Frieden zu Preßburg seine Auflösung, beraubt, als Protector des Rheinbundes, Preussen im Ver- trage zu Tilsit der Hälfte seiner Herrschaft, und nachdem er im Frieden zu Wien Oesterreich abermals gedemüthigt, und auf der höchsten Stufe seiner Gewalt, keine äußeren Schranken mehr anerkennend, im verblen- deten Trotze bis nach Moskau hingestürmt, da wendet sich plötzlich sein günstiges Geschick. Der jammervolle Rückzug aus Rußland mahnt ver- gebens sein betäubtes Gewissen, und in den Ebenen von Leipzig wird ' seine Macht völlig gebrochen. Im ersten Frieden zu Paris weisen ihm siegreich die verbündeten Herrscher die Insel Elba zum Wohnsitze an. Aber schon im folgenden Jahre erscheint er wieder auf französischem Boden; im Siegesfluge sammeln sich seine alten Schaaren um seine Adler, und bei Waterloo muß er abermals erfahren, was die vereinten Kräfte der Verbündeten gegen ihn vermögen. Paris öffnet den Siegern seine Thore. Der geächtete Napoleon wird nach Helena verwiesen, und der zweite Pariser Frieden stellt die Ruhe in Europa einigermaßen wieder her. Es beginnt das Zeitalter des heiligen Bundes. §. 2. Urstämme der Menschen in ihrer gegenseitigen Verbreitung. Nach der mosaischen Schöpfungsgeschichte wird das Men- schengeschlecht von einem einzigen Menschenpaare abgeleitet.

3. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 114

1901 - Leipzig : Teubner
114 ni. Das Zeitalter der franz. Revolution, Napoleons I. u. der Freiheitskriege. Rückzug Ausbruch der Pest zwangen ihn zur Rückkehr. In Ägypten besiegte und 25. mai 1799. flüchtete er bei Abukir das dort inzwischen gelandete türkische Heer, Abükkr über schiffte sich, da Frankreich von der Koalition hart bedrängt wurde, mit die Türken, geringem Gefolge ein und landete, wiederum den spähenden Engländern entgangen, bei Frsjus (sw. v. Nizza). Als Oberbefehlshaber hatte er 22. Aug. i?99. den tapfern General Kleber zurückgelassen, der sich in glücklichen Genera e er. behauptete, aber im folgenden Jahre von einem fanatischen Moslem erdolcht wurde. Sein Nachfolger, der zum Islam über-Men°u. getretene, unfähige General Menou, erlitt eine Niederlage bei Ka- nopns, und General Belliard schloß dann mit den siegreichen Eng- Kapitulation ländern eine günstige Kapitulation ab, kraft deren das noch übrige 23. Juni 1801. französische Heer auf englischen Schiffen nach Frankreich znrück- Räumung ' r 0 ' ' ' , * Ägyptens, gebracht wurde. Wichtige Der Zug nach Ägypten, scheinbar erfolglos, hatte doch die größten Folgender ctd{qen. Bedeutende französische Gelehrte, die Bonaparte mitgenommen e^ebitton. ^ begonnen die Geschichte, die wirtschaftlichen und physikalischen Verhältnisse dieses uralten Kulturlandes zu erforschen.*) Auch faßte Bonaparte bereits die Durchstechung der Landenge von Suez ins Auge. Dre Franzosen, die das Land gewissermaßen geistig zu erobern fortfuhren, die Anspruch dort den Anbau des Indigo und der Baumwolle einführten und ihre Frankreichs Handelsbeziehungen dorthin stetig vermehrten, haben seitdem eine Art von auf Ägypten. Borrecht auf den Besitz des Landes in Anspruch genommen. § 14. Der Werte Koalitionskrieg (1798—1801) und der Sturz des Direktoriums (1799)» Bildung 1. Bildung der 2. Koalition. An der Bildung der neuen der zweiten Koalition arbeitete außer England besonders Rußland. Zar Paul I. ßoatitton. ,1796_1801^ der sich in sonderbarer Schwärmerei zum Patron des Johanniterordens aufgeworfen hatte, fühlte sich durch Bonapartes Gewaltstreich gegen Malta verletzt. Gewonnen wurden für die Koalition Österreich, Neapel, die Türkei, Portugal und Schweden. Der König von Sardinien wurde, ehe er beitreten konnte, vom General Jonbert zum Verzicht auf Piemont gezwungen und dieses Land mit der Doppelstellung cisalpinischen Republik vereinigt (Dez. 1798). Der Kaiser Franz Ii. Franz' ü. zu tmt für jejne Erblande in den Krieg ein, aber als deutscher Kaiser setzte Frankreich. ^ die Friedensverhandlungen in Rastatt fort. 2. Krieg in Süddeutschland, Oberitalien und der Schweiz. Krieg in Süd- Als nun Me über den Rhein gegen Österreich vorbrechenden Franzosen deutschland. öom Erzherzog Karl bei Ostrach (in Hohenzollern) und spater bet *) Ein Franzofe, Champollion, war es, dem 1822 die Entzifferung der Hieroglyphen gelang.

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 303

1910 - Düsseldorf : Bagel
303 im wesentlichen die Neutralität gewahrt. Daß aber Frankreich 1859 Chablais und Faucigny nahm, hat es diesem gegenüber bald verwunden und da!3 Preußen ihm Neuenburg ließ, hat es ihm nie gedankt. Die Zuneigung der Schweiz gehört also trotz der Sprache und trotz der Geschichte mehr den Franzosen und wir tun gut, auf ihre Mitwirkung Frankreich gegenüber niemals zu rechnen. So ist es ein Glück, daß Deutschland sich den westlichen Nachbarn gegenüber nicht auf andere verlassen hat. Zu Händeln fehlte es unmittelbar nach den Freiheitskriegen überall an Neigung; alle, zumal aber die Franzosen, waren kriegesmüde. Noch im Jahre 1840, als ein Krieg drohte, reichte doch die Gewißheit, daß Preußens Truppen ihn aufnehmen würden, dazu aus, die Kampfesgelüste zu unterdrücken. Seit 1865 suchte der alternde Napoleon dreimal Erfolge im Osten; er hoffte 1866, 1867 und 1869 Landerwerbungen auf friedlichem Wege zu machen und griff dann, als dies nicht gelang, zu seinem Verderben zum Schwerte. Nach der Beendigung des Krieges aber wurden den Franzosen noch erheblich stärkere Schranken gesetzt. Nicht genug, daß die Deutschen sich einten und jetzt mit gewaltigen Heeresmassen den Frieden zu schützen vermögen, schoben sie die Grenze westwärts auch dahin, wo sie von Natur hingehört, an die Vogesen. Es war nicht bloß die Nationalität der Elsässer, die dies veranlaßte, es waren in noch höherem Grade Gründe der Verteidigung. Die Vogesen begrenzen die oberrheinische Tiefebene im Westen, wie der Schwarzwald es im Osten tut. Während dieser aber mancherlei Pässe und Wege hat, stehen die Vogesen fast mauerartig da. Sie, in Verbindung mit den großen Festen Metz und Straßburg, erschweren einen neuen Angriff dermaßen, daß wir am Rhein jetzt ziemlich sicher wohnen. So kann Deutschland es abwarten, daß sich die Elsässer und die Franzosen in die Veränderung finden; mögen dies nun 50 Jahre sein, die Moltke für die Beruhigung der Feinde für nötig hielt, oder 200, die Bismarck zu warten bat. „Wenn die Herren (Elsässer) erst einmal 200 Jahre zu Deutschland gehört haben werden (wie 200 Jahre zu Frankreich), dann bin ich überzeugt, daß sie bei uns im ganzen doch angenehmer gelebt haben werden.“

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 6

1886 - Dresden : Höckner
sich ohne aueramerikanische Einflsse und unabhngig vonein-ander entwickelt. Die Azteken vom Stamme der Nahuatlaken unterwarfen seit dem 11. Jahrhundert, vom Norden eindringend und zuerst um die Jnselstadt Tenochtitlan (Mexiko) angesiedelt, das gesamte Hochland bis Guatemala hin. Ihr Reich, zusam-mengehalten durch ein unbesiegtes Heer, war eine Verbindung herrschender, verbndeter und unterworfener Gebiete unter einem unumschrnkten Kaiser". Ihm zunchst stand ein kriegerischer Adel, die Masse des Volkes lebte in harter Untertnigkeit. Sorgsltiger Anbau des Landes, blhender Gewerbflei ohne Kenntnis-des Eisens, reger Handel und Verkehr mit groen Mrkten ohne ein einziges Lasttier, eine ausgebildete Hieroglypheulitteratur und bedeutende mathematische Kenntnisse nherten das Reich der europischen Kultur, aber das geistige Leben wurde beherrscht durch ein rohes Heidentum mit prunkvollem Kultus und mchtiger Priesterschaft, dessen Hauptgott, der Kriegsgott Huitzilopochtli (Mexitli), jhrlich zahllose Menschenopfer forderte. 11. Gegen Mexiko, dessen Ksten die Spanier zuerst 1517 biz und 1518 berhrten, richtete sich das erste Unternehmen des 1521 Ferdinand Cortes (15191521), anfangs im Auftrage desstatthalters Velasqitez von Euba, dann selbstndig. Mit 553 Mann landete er in der Gegend von Veracruz, das er als Sttz-Punkt grndete, erlangte durch das Vorgeben, einen besonderen Austrag K. Karls I. (V.) ausrichten zu mssen, von dem in Aber-glauben befangenen Kaiser Montezuma Ii. die Erlaubnis zum Marsche nach der Hauptstadt und zog, nachdem er die den Azteken verfeindete Republik Tlaskala besiegt und zum Anschlu gebracht hatte, Nov. 1519 friedlich in Mexiko ein. Hier bemch-tigte er sich allerdings der Person des Kaisers, und brachte ihn zur Anerkennung der spanischen Oberhoheit, aber nicht zur An-nhme des Christentums und wurde endlich durch einen erbitterten Aufstand der Azteken, in dem Montezuma umkam, zur Verlust- Jutt vollen Rumung der Hauptstadt (Nacht der Trbsal" 31. Juli 1520 1520) und zum Rckzge nach dem treuen Tlaskala gentigt. Von hier aus unternahm er, verstrkt durch spanischen Zuzug und abtrnnige Stmme, die Belagerung Mexikos, das er nach Aug. heroischem Widerstande und nach der Gefangennahme des letzten 1521 Kaisers Guatemozin August 1521 bezwang. 12. Als Viceknig von Neuspanien" erwarb sich C. groe Verdienste durch Organisation der Verwaltung, Regelung des Bergbaus, Einfhrung europischer Kulturgewchse und Einleitung

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 406

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. 40ü Krieg aber im südlichen Tcutschlande und in Italien von Frankreich mit überwiegendem Glücke bis zu dem Frieden von Campo Formio (17. Oct. 1797) fortgesetzt, nach welchem auch auf dem Eong resse zu Rasta dt mildem tcutschcn Reiche über den abzuschlicßenden Frieden unterhan- delt ward (Dec. 179/ — Apr. 1799). Als aber Bonaparte, der Sieger in Italien, mit seinem Heere in Aegypten sich befand, und das französische Direktorium Rom und Nea- pel in Freistaaten verwandelt, die alte Verfassung der Schweiz umgestürzt, so wie den König von Sardi- nien aus Piemont (1798 und 1799) verdrängt hatte; da erneuerten O e st r e i ch und N u st l a n d (1799) den Krieg nicht ohne Glück in Tcutschland und Italien, bis Moreau, nach der Schlacht bei Novi, auf genuesischem Boden, und Nt asse na, nach der Schlacht bei Zürich, dies- seits des Rheins sich behaupteten. In dieser Lage der Dinge übernahm der aus Aegypten zurückgekehrte Bonaparte (9. Nov. 1799) die Zügel der Regierung, und besiegte (14. Iun. 1800) bei Nt arengo die Oesireicher, worauf Italien wieder erobert ward. In Tcutschland stand Moreau, nach seinem Siege bei Hohenlinden (3. Dec. 1800), in der Nahe von Wien. Der Friede von Lüncvillc (9. Fcbr. 1801) war die Folge dieser beiden entscheidenden Schlachten. Oestrcich schloß ihn für sich und im Namen des tcut- schcn Reiches mir Frankreich. Dieser Friede brachte Frankreich in den Besitz aller tcutschcn Lander auf dem linken N h c i n u sc r, mit Einschluß der ö st re i ch i sch e n Niederlande. In der östreichischcn Lombardei und in andern eroberten italischen Landern ward die cis- alpinischc Republik hergestellt. Oestreich erhielt dagegen für seinen Verlust den größten Theil des (1797) aufgclöse- len vcnetianischcn Staates. Zugleich gab Oestrcich, um alle nähere Berührungspunkte mit Frankreichs Grenzen zu vermeiden, den Breisgau als Entschädigung an den Herzog von Modena, dessen Lander zur cisalpini- schen Republik geschlagen wurden. — Für Toskana, das als Königreich Hetrurien in diesem Frieden an den Erbprinzen von Parma kam, erhielt späterhin der Groß-

7. Die Heimat - S. 141

1899 - Leipzig : Degener
— 141 Im Süden zieht sich von Gardelegen über Setzlingen, Nenhaldensleben nach Helm- stedt die 11 Meilen lange und 3 Meilen breite und wildreiche „Letzlinger Heide". Zu diesen landschaftlichen Reizen gesellen sich die bienenumsnmmte Hütte aus blühender Heide oder der von mächtigen Eichen umgebene Bauernhof mit den Pferdeköpfen auf den Hausgiebeln, alte Dorfkirchen, Reste verlassener Dörfer, slavische Runddörfer ic. Die ältesten größeren Siedlungen liegen alle an den nach Nordosten zur Elbe fließenden Bächen. Stolz, ausgezeichnet durch alte gotische Backsteinbauten, zum Teil noch mit alten Mauern und Türmen von eigentümlich düster-ernster Art eingefaßt, stehen die 7 alten Städte des Landes da. Alle haben ihre Eigen- art, die im altsächsischen Charakter wurzelt und die ein alter Spruch in platt- deutscher Sprache schildert: „De Stendaler drücken gern Wien, De Gardeleger wnllen Junker sin, De Tangermünder hebben den Mot, De Soltwedler hebben dat Got, De Seehuser, dat sin Ebentür, De Wer bener geben den Weiten bür, De Osterborger wollen sik räken Un däden den Bullen for den Bären stäken." In der Altmark finden wir noch uralte, eng mit der Kulturgeschichte des Landes verwachsene Klöster: Arendsee, Jerichow :c.; und fragt man den Altmärker nach den verdienstvollen Söhnen seines Landes, so nennt er Bülow von Denne- Witz,*) den Stendaler Schuhmachersohn Winckelmann**) und den Afrikareisenden Gustav Nachtigal. ***) Was das Volk betrifft, so steht es in deutscher Treue und Tapferkeit keinem Stamme unserer Nation nach. „Aber im zähen Festhalten in Sitte und Brauch, am ererbten und erworbenen Besitz mag der Altmärker sich vor manchem anderen Stamme auszeichnen." Nicht unrecht hat eine Darstellung, worin es heißt: „Zäh ist der Altmärker in seinem ganzen Wesen, knorrig und langsam, der erst warm werden muß, um tüchtig zuzuschlagen und zuzugreifen, *) Freiherr von Biilow (Graf von Bennewitz) wurde 1755 auf dem Familiengute Falkenberg i. d. Altmark geboren; er kämpfte als preußischer Geueral des. im Befreiungskriege 1813—15 bei Möckern, Großbeeren, Bennewitz, Leipzig ?c.; er starb 1816 in Königsberg. **) Der berühmte Archäolog Winckelmann wurde 1717 zu Stendal als Sohn eines Schuhmachers geboren; auf einer Reise aus Italien nach Deutschland ward er 1768 zu Trieft ermordet. ***) Der berühmte Afrikareisende Gustav Nachtigal wurde 1834 zu Lichstedt bei Stendal geboren. Wegen eines Brustleidens ging er nach Bone in Algerien, worauf er als Arzt nach Tunis übersiedelte. Von hier aus unternahm er seine denkwürdigen und gefahrvollen Entdecknngs- reisen durch das nördliche und mittlere Afrika. Seit 1882 fungierte Nachtigal. als Konsul in Tunis, von wo er 1884 als kaiserlicher Kommissar in die Küstenländer Westafrikas geschickt wurde. Er stellte das Togogebiet unter deutschen Schutz; 14. Juli 1884 hißte er die deutsche Flagge in Kamerun, worauf er eine Reihe von Verträgen mit den Negerhäuptlingen an der Küste des Golfs von Biafta schloß. 1885 verließ er Kamerun, um nach Deutschland zurückzukehren, starb aber auf dem Wege an Bord der Möwe an einem Tropenfieber und wurde auf Kap Palmas begraben. 1887 sind seine irdischen Reste nach Kamerun überführt, wo sie neben seinem Denkmal beige- setzt sind.

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 449

1845 - Halle : Anton
449 Proclamation des Rheinbundes am Iten August machte, nachdem auch der König von Schweden schon im Januar der Reichsstandschaft enrsagt, Preuffen sich schon länger in Beziehung auf das Reich rüksichtslos bewisen hatte, dem deutschen Reiche ein Ende. Am 6ten August sagte sich Franz Ii. von der römischen Kaiserwürde los, und erklärte das Reich für aufgelöst, d. h. er erkante an, was factisch schon vorhanden war, das Aufhören aller algemeinen Rechts- Verbindung der deutschen Nation. Immer honender trat Napoleons Verachtung Preus- sens an den Tag. Bei der Anzeige der Stiftung des Rheinbundes hatte er Preuffen aufgefordert, einen änlichen Bund im nördlichen Deutschland zu gründen, wärend er es, als er Preussens Geneigtheit warnam, zugleich durch Unterhandlungen an einzelnen norddeutschen Höfen unmög- lich zu machen suchte. Dem Kurfürsten von Heßen ward Fulda, damals oranisches Eigentum, zugesagt, wenn er dem Rheinbunde beitreten wolle; den Hansestädten ward geradezu verboten dem norddeutschen Bunde beizutreten fals Preuffen dessen Stiftung einleite. Man konte nun in Berlin deutlich sehen, daß man in Kurzem auf einen Punct getriben sein werde, wo Krieg doch die einzige Loßung bleibe. Der preussische Hof hatte fortwärend die nahen Ver- hältnisse mit Russland zu erhalten gesucht; und es war gelungen. Es gelang auch im August, Schweden zu ver- sönen. In Berlin wuchs die Erbitterung gegen Frankreich so, daß die fridliche Gesinnung des Königes, der Verhält- nisse noch schonen und sich nur zur Abwer rüsten wolte, in einen augenfälligen Contrast trat mit der fast aller sei- ner Umgebungen. Die beiden Parteien hatten im Kabinet ihre Repräsentanten gehabt in Haugwitz und Hardenberg., Gegen jenen sprach sich nun die öffentliche Meinung auf das Heftigste aus, wärend dieser erhoben und geprisen ward, auch nachdem er den französischen Einwirkungen, als diese noch Bedeutung hatten gewichen und aus dem Kabinet ausgeschiden war. Die Königin selbst stund jezt Leo's Lehrb. d. Uiüvcrsalg. Vd. V. (2te Auslg.) 29

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 196

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 196 — _ Der Boxeraufstand. Die Besitzergreifungen der Europäer hatten den Sturz des reformfreundlichen Ministers Li-hnng-tfchang und die Bildung emes Geheimbundes, der „Borer^), zur Folge. Im Jahre 1900 kam es 1900 zum Boxeraufstand. Biele Missionare und einheimische Christen fanden den Tod. Die Gesandtschaften in Peking wurden eingeschlossen und der deutsche Gesandte Freiherr b. Ketteler ermordet. Ein zum Schutze herbeigerufenes Hilfskorps konnte sich mit Mühe in Tientsin behaupten. Ilm die Sperruug des Peiho zu verhindern, forderten die europäischen Kriegsschiffe die Übergabe der Taku-Forts, wurden aber (am 17. Juni) beschossen. Im Kampfe zeichnete sich besonders das deutsche Kanonenboot Iltis aus, und die Deutschen nahmen das erste Fort ein, darauf die verbündeten Truppen die übrigeu ^orts. Tientsin wurde entsetzt, aber bei der Schwäche der europäischen Streitkräfte konnten die Gesandten nicht befreit werden. Erst als 28 000 Mann vereinigt waren, wagten die Verbündeten den Vormarsch auf Peking, schlugen die Chinesen und nahmen im August nach mehrtägigen Kümpfen die Hauptstadt ein. Nachdem schließlich 80 000 Mann, von denen 20 000 Deutsche waren, unter dem Oberbefehle des Grafen Walderfee zusammengekommen waren, wurden die chinesischen Truppen und die Boxer-zerstreut. Ter Friede. Während Rußland wirtschaftlich und politisch China von sich abhängig machen wollte, strebten England und Deutschland danach, das gewaltige Reich zu erhalten und dem Handel völlig zu erschließen. Im Frieden 1901 wurde bestimmt, daß die Mörder hingerichtet, die Kriegskosten (450 Millionen Taels) bezahlt und alle Befestigungen zwischen Peking und dem Meere geschleift würden. Rußland versprach zwar die Mandschurei unter gewissen Bedingungen herauszugeben, behielt sie aber besetzt und war tatsächlich Herr der Provinz. 1904- 3. Der Russisch-Japanische Krieg 1904—1905. 1905 Veranlassung. Die Vollendung der sibirischen Bahn, die starke Befestigung von Port Arthur, der wachsende Einfluß Rußlands in Korea und die Weigerung, die Mandschurei aufzugeben, bewogen den Mikado, seinen Vertreter aus Petersburg abzurufen. Den Krieg begannen die Japaner mit der Besetzung von Tschemulpo und Söul. Die Russen mußten Korea räumen, verloren den größten Teil 1904 ihrer Flotte, wurden am Jaluflusse und bei Lianjang geschlagen, leisteten aber am Schaho längeren Widerstand. Im Beginne des Jahres 1905 mußte aber Stössel Port Arthur dem General Nogi übergeben, worauf die Japaner, durch neue Truppen verstärkt, den General Kuropatkiu durch die fünfzehntägige Schlacht bei Mukdeu zum Rückzüge nötigten. Die 1) So nannten die Engländer die nach Art von Turnvereinen gegliederte „Gesellschaft der Vaterlandsfreunde" (Tachuan).

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 118

1881 - Merseburg : Steffenhagen
118 Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt, für den Fall, daß dieses seine Verfassung ändern und das Wahlreich in eine erbliche Mo-narchie umwandeln wolle. Rußland, das seinen Einfluß auf das Nachbarland zu verlieren fürchtete, erhob dagegen Einspruch und ließ die angrenzenden Gebiete durch seine Truppen besetzen. In einen neuen Krieg aber konnte sich Friedrich Wilhelm nicht ein-lasten, und so gab er den Anträgen Rußlands Gehör und einigte 1793sich mit ihm zu einer zweiten Teilung Polens, in welcher Preußen die jetzige Provinz Posen nebst Thorn und Danzia zugestanden wurde. Erbittert über diese Gewaltthat bewaffnete der edle Kosziusko sein Volk mit Sensen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Doch er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Oestreich angeschlossen, nicht gewachsen.' Er wurde geschlagen und gefangen genommen, worauf' die Ver= 1795bündeten die dritte Teilung Polens vollzogen, welche dem letzteren für immer ein Ende bereitete und Preußen durch das ganze Land auf dem linken Weichfelufer vergrößerte. (Napoleon Bonaparte.) Nach dem Baseler Frieden drangen die Franzosen in Süddeutschland ein, wurden aber von den Oest reichern unter Erzherzog Karl zum Rückzüge gezwungen. Desto glücklicher waren sie in Jta li e n, wo der junge, erst 27 jährige Napoleon Bonaparte den Oberbefehl führte. Geboren am 15. August 1769 zu Ajaccio auf Korsika als Sohn eines unbemittelten Edelmannes, kam Bonaparte durch Vermittlung einflußreicher Freunde auf die Kriegsschule zu Brienne und war beim Ausbruch der Revolution noch Leutnant. Doch seine Einsicht und Tapferkeit hoben ihn von Stufe zu Stufe, und der Beistand, den er der Direktorialregierung bei Niederwerfung der Jakobiner leistete, verschaffte ihm die Stelle eines Oberbefehlhabers m Italien. Als solcher überstieg er im Frühjahre 1796 die Alpen und kämpfte in einer Reihe von Schlachten mit solchem Erfolg, 1797daß Oestreich den Frieden von Campo Form io einging, in welchem es gegen den Besitz Venedigs in die Abtretung der Niederlande und der Lombardei willigte. (Bonaparte in Egypten.) Jetzt unternahm Bonaparte zur Vernichtung des englischen Handels im Morgenlande einen Zug nach 1798egypten. Glücklich entging er mit seinen Schiffen den'nachstellungen der Engländer, und erst nach seiner Landung an der westlichen Nilmündung trafen diese ein. Aber ob sie auch nun der französischen Flotte den völligen Untergang bereiteten, die Eroberung Egyptens vermochten sie nicht zu verhindern. Bonaparte drang sogar nach Unterwerfung des Nillandes siegreich in Syrien ein, und nur beunruhigende Nachrichten aus der Heimat konnten ihn zur Rückkehr bewegen. (Erneuerung des Krieges in Süddeutschland und Italien.) Zu Campo Formio war ausgemacht worden, daß die durch den
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